Coaching Academy: Off-Season oder durchtrainieren?

Mit dieser Frage werden Coaches oft am Ende der Saison konfrontiert. 

Wir haben deshalb Marc Pschebizin alias «Mister Inferno» zu dem Thema befragt. Marc ist dreifacher Coach des Jahres der Region Trier und hat eine klare Antwort: «Saisonpausen gehören genauso zum Training wie beispielsweise die Taperphase vor einem Wettkampf.» 

 

Das ganze Jahr geht es darum, wie Athletinnen und Athleten ihren Körper ideal zu ihrer Topform bewegen. Zielgerichtetes Training, optimale Ernährung, genügend Schlaf und die individuelle Regeneration stehen im Fokus. – Doch jeder kennt das Gefühl, irgendwann kommt der Punkt, an dem wir uns auch mal gehen lassen möchten. Sich nicht-bewegen-wollen und nicht raus-gehen-müssen. Ein ganz natürliches und menschliches Bedürfnis kommt hervor. Gerade an diesen kälteren Tagen und rasch eintretender Dunkelheit. Deine Gedanken drehen sich um: Einfach auch mal unstrukturiert bewegen und auch etwas über die Stränge schlagen.
Exakt dann ist man reif für die «Off-Season».

Ziel einer Off-Season:

Dem Körper und Geist seine wohlverdiente Erholung gönnen, das vergangene Revue passieren,  wieder mal andere soziale Kontakte pflegen, neue Pläne schmieden, Tempo rausnehmen, keine Termine machen, um danach mit Vollgas sein neues Performance-Level für die nächste Saison zu erreichen.

In der Übergangsperiode setzt sich Coach Pschebizin mit seinen Athlet:innen gemeinsam zusammen, und lässt das vergangene Revue passieren.
Wie lange sollte eine Off-Season dauern?

Dies lässt sich nicht pauschal beantworten und ist je nach Athlet:in, Alter und Sportart sehr unterschiedlich. Bei Pschebizin’s Athlet:innen entfacht nach zwei bis drei Wochen der «Dolce Vita» das Feuer für die nächste Saison wieder.

Off-Season bedeutet nicht, nichts zu tun

Marc Pschebizin empfiehlt seinen Athlet:innen speziell in dieser Zeit, den Trainingsumfang auf ein Minimum zu bringen. Die Off-Season ist auch wertvoll, um neue Bewegungsformen auszuprobieren. Aufgrund des Berufslebens und einem straffen Trainingsplan, kommen soziale Kontakte meistens zu kurz.
“Unternehmt etwas mit der Familie, Freunden und Personen, die ihr schon lange nicht mehr gesehen habt.”

Ein wichtiger Fokus in dieser Phase liegt für Athlet:innen neben dem «Training nach Lust und Laune»-Prinzip auf dem Schmieden von neuen Plänen für die sportliche Zukunft.

Ziele machen den Weg klar

Aller Anfang setzt ein Ziel voraus. Daher ist es auch die wichtigste Voraussetzung für unsere Motivation. Denn:

«Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.»

Philosoph Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr.– 65 n. Chr.) über die Notwendigkeit, sich im Leben Ziele zu setzen. 

Das Ziel sollte realistisch, herausfordernd und im besten Fall messbar sein. In der Off-Season oder der Übergangsperiode setzt sich Coach Pschebizin mit seinen Athlet:innen gemeinsam zusammen, um die Zukunft zu skizzieren. Hier fragte er sie nach den Ziele für ihr kommendes sportliches  Jahr: 

  • «Wo genau will ich hin? 
  • Mit welchen Mitteln kann ich dort hingelangen? 
  • Wo sehe ich mich selbst in absehbarer Zeit? 
  • Wie sieht mein zukünftiger Zielzustand aus ?»


Bei diesem Vorgehen helfen Visualisierungen und das Aufschreiben von Eckdaten. «AZUM ist hierfür mein wunderbarer Helfer, um die Ziele festzuhalten und in der Trainingsplanung für die Athlet:innen greifbar zu machen. In dem Tool ist es so einfach und gleichzeitig motivierend, seine Gedanken übersichtlich zu visualisieren», erzählt uns Pschebizin.

Erfolg wird mit Teilschritten greifbarer

Viele beginnen hoch motiviert und lassen dann bis zur Schlußphase deutlich nach. Einige verlieren nach kurzer Zeit doch Lust und Motivation zum Weitermachen auf ihrem Weg. Um das zu verhindern, sollten hohe, stark herausfordernde Ziele immer in Teilziele untergliedert werden. 

Bei einer Befragung von Olympiasiegern und Weltmeistern waren nämlich nicht diejenigen besonders erfolgreich, die sich ausschließlich an einem großen Ziel orientiert haben. Erfolg lag vielmehr bei denen, für die der Weg zum Sieg das eigentliche Ziel war. 

  • Daher entwickelte Pschebizin Prozessziele mit seinen Athleten und hält diese mittels Trainingszyklen in AZUM fest. Die Zwischenziele leiten den Fokus auf den jetzigen Moment und die im Hier geforderte Aufgabe. Mit dieser Strategie bleiben seine Sportler:innen nachhaltig über eine lange Wegstrecke motiviert, was den Weg zum Hauptziel und so zum Erfolg ebnet. 

Verständnis zwischen Coach & Athlet:in schafft Vertrauen und bestärkt

Selbst- und Fremdwahrnehmung können bekanntermaßen oft weit auseinanderklaffen. Ein Coach gibt seinen Schützlingen ein Gefühl von Sicherheit und spornt an. Somit ist die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung ein Muss für jeden Sportler:in. 

Ein guter Coach richtet den Fokus immer auf das realistische Ziel und holt seine Sportler:innen daraufhin dort ab, wo sie stehen. Der Coach sollte deshalb immer nachfragen, wie der/die Athlet:in sich im Moment fühlt und prüft entweder im Gespräch oder mittels der Monitoring-Funktion von AZUM, ob Zwischenziele bzw. das Saisonendziel erreicht worden sind/ist. So können Coaches im richtigen Moment eingreifen, kommunizieren, bremsen oder motivieren. 

Zum Abschluss teilt “Mister Inferno” noch ein Zitat von einem der größten Sportler und Vorbilder unserer Zeit mit euch. Es ist zu seinem persönliches Lebensmotto geworden:

«Derjenige, der nicht mutig genug ist Risiken einzugehen, wird niemals etwas im Leben erreichen.»

(Muhammad Ali)

 

In diesem Sinne wünschen wir den Wintersportler:innen einen guten Saisonstart und den Sommersportarten eine erholsame Off-Season.

Dein Team AZUM

 

Zur Person: Marc Pschebizin – Mister Inferno
Marcs sportliche Leistungen sind beeindruckend: Er betreibt Leistungssport, seit er 12 Jahre alt ist. Angefangen hat Marc in der Leichtathletik im Mittel- und Langstreckenlauf, bevor er 20 Jahre als Triathlon- und Duathlon-Profi durch die Welt getourt ist. Während seiner Profikarriere Zeit hat er prestigeträchtige Auszeichnungen geholt: Er zählt 10 Siege am Inferno Triathlon, ist Duathlon und XTERRA Weltmeister, daneben ist er Ironman und Gigathlon Sieger. Heute bringt Marc mit grossem Erfolg Athleten zu Spitzenleistungen, darunter Jens Roth (5-facher Deutscher Meister Cross-Triathlon, Deutscher Meister Cross-Duathlon, Vize-Europameister Cross-Triathlon). Auch ist er Chefcoach des Triathlon Bundesliga Teams PSD Bank Tri Post Trier. Seit 2019 unterstützt ihn AZUM dabei, Trainingsprogramme zu planen und den Fortschritt seiner Athleten zu monitoren und zu analysieren. Seine Leistung an der Seite der Athleten ist ausgezeichnet: Gleich drei Jahre hintereinander, nämlich von 2017 bis 2019, wurde er als «Coach of the Year» der Region Trier gewürdigt.

Suchbegriff eingeben